Die Zeit der Polendörfer
Displaced Persons im Amt Windheim zu Lahde 1945 bis 1949
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Nach dem Kriegsende 1945 hielten sich in den drei Westzonen etwa sieben Millionen sogenannter „DPs“ aus. Die „Displaced Persons“ waren ehemalige Zwangsarbeiter und kamen zum größten Teil aus Osteuropa. Ihre Unterbringung führte in der Region zu allergrößten Komplikationen. Nachdem die britische Besatzungsmacht acht Dörfer beschlagnahmt hatte, mussten  die Einheimischen ihre Häuser und Höfe für eine Dauer von bis zu vier Jahren räumen, um Wohnraum für die Menge der DPs im Amt Windheim zu Lahde zu schaffen. Über 16.500 Menschen hielten sich in manchen Zeiten in diesem Sammellager auf, das zu den größten in Westfalen zählte. Es wurde langsam ab dem Frühjahr1948 aufgelöst, die letzten DPs verließen Frille und Lahde am 15. Juli 1949.

Die Erinnerung an diese Zeit wird vielfach wach gehalten, wobei die bis in die 1970er-Jahre jeweils am Ende des Septembers gefeierten „Polenbefreiungsfeste“ wenig geeignet waren, völkerverständigend zu wirken. Ein in Petershagen erhaltenes Exemplar der „Festschrift zum Volksfest des Amtes Windheim zu Lahde vom 24. und 25. September 1949“ fand kürzlich Eingang in das Internet-Portal der „Porta Polonica“ und kann bei uns unter dem Menüpunkt Quellen eingesehen werden. Link: porta-polonica.de/de/atlas-der-erinnerungsorte/das-polenlager-lahde. Bild: Schloss Wietersheim nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges. (UJ)