Das Kirchspiel Petershagen umfaßte 1582 Alt- und Neustadt Petershagen sowie die Dörfer Eldagsen, Maaslingen, Meßlingen, Südfelde und Todtenhausen, das später zu St. Marien, Minden, kam. Die Stadt Petershagen sei zu Bischofs Hermann Zeiten [1567-1582] lutherisch geworden, berichtet Schlichthaber; er bezeichnet Heinrich Schulrabe als ersten evangelischen Prediger des Kirchspiels, der aber schon im Jahre 1563 als evangelischer Pfarrer nachweisbar und vor dem 21. Januar 1595 gestorben ist. Wenn der Übergang zur neuen Lehre in Petershagen tatsächlich erst zur Zeit Hermanns von Schaumburg erfolgt sein sollte, wäre nicht besonders darauf hinzuweisen, daß noch 1559 und 1567 eine Bruderschaft des Heiligen Leichnams in Petershagen existierte. Wenn man aber annehmen muß, daß die Kirchspieleinwohner damals schon evangelisch waren – zu den 1550 vom bischöflichen Offizial wirkungslos exkommunizierten Geistlichen gehörte auch der aus Petershagen – ist der Hinweis wohl von Belang, daß die Bruderschaft 1559 und 1567 nur noch bei Rentenkäufen gleichsam als Kreditunternehmen in Erscheinung trat, nicht mehr aber als religiöse Gemeinschaft. (Nordsiek, Reformation, 1985)