Stadtrundgang Petershagen

Station 03 - Beutelei

Der “Scharffrichter zum Petershagen” Carsten Rathmann wohnte 1617 nachweislich in Petershagen auf einer Hausstätte “die Bötteley genannt”, die 1652 verkauft werden sollte. Denn damals wusste man noch, dass der Landesherr sie einst seinem Scharfrichter zum Gebrauch eingeräumt hatte.

In Petershagen ist die Bezeichnung “Beutelei” bisher als Sitz der Bödeler (Nagelschmiede) tradiert, aber die Lokalisation der Bötteley oder Bodeley als Wohnsitz des Scharfrichters lässt auch eine völlig andere Deutung zu, nämlich als “Büttelei”.

Im norddeutschen Raum ist die Bezeichnung “Büttel” für Scharfrichter überliefert. Für Wittstock ist die Scharfrichterei “in der Bodeley” (Büttelei) seit 1538 nachweisbar. Sollte also die Beutelei ihren Namensursprung in der Scharfrichterei haben? Diese Deutung bietet sich an, bleibt aber einer genaueren Nachforschung vorbehalten.

Textbaustein von Dietrich Kloth (2020)

Verlorene Fachwerk-Idylle. Von links: Haus Weber Nr.14, Haus Lindenberg, vormals ältestes Haus von Petershagen, Schuster Röthenkamp.
Aquarell. Haus Weber, Haus Lindenberg, Haus Röthenkamp.

Station 03 - Beutelei