Der alte Julianische Kalender, den der römische Staatsmann Julius Caesar im Jahre 45 vor Christus eingeführt hatte, ging durch die Differenz zum Sonnenjahre bis zum 16. Jahrhundert insgesamt zehn Tage vor. Darum führte Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 den später nach ihm benannten neuen Kalender mit Schaltjahren ein. Dieser Kalender wurde in evangelischen Gebieten lange nicht angenommen. Man schrieb lange Zeit zwei Daten (z.B. 10./20. Juni), um beiden Kalendern Rechnung zu tragen. Als nun der Stolzenauer Amtmann seine Untertanen drängte, war guter Rat teuer. Aber man fand eine für alle Teile befriedigende Lösung: in jenem Jahr wurde zweimal Weihnachten gefeiert, nach dem neuen und nach dem alten Kalender. Am 24. Dezember 1668 fand der Christfestgottesdienst für den brandenburgischen und am 4. Januar 1669 für den lüneburgischen Teil der Gemeinde statt. (Chronik Ovenstädt, 1999, S. 76)