Stadtrundgang Petershagen

Station 02 - Bad Hopfenberg

Auf dem Hopfenberg bauten die Petershäger bis in das 16. Jahrhundert hinein Hopfen für den bischöfliche Hof auf dem Schloß Petershagen an. Auf dieser Anhöhe nördlich von Petershagen entdeckte man 1753 eine heilkräftige Quelle, einen „Gesundbrunnen“. 

Die Chronik erzählt, dass ein lahmes Mädchen, das im Wasser gebadet hatte, gesund geworden sei. Die Heilung bezeugten Franz Ludwig Papst, Bürger und Gärtner zu Petershagen, und Margarete Hobing. Auch die Mindener Regierung erfuhr von den Erfolgen und ordnete eine Untersuchung des Brunnens an. Heute befindet sich eine moderne Kurklinik an dieser Stelle. 

Restaurant Hopfenberg (Naive Malerei, Erhard Saecker 1984).

1802 errichtete hier der Kolon Traue aus Eldagsen gegen den Widerstand der Petershäger Einwohner ein erstes Wohn- und Wirtschaftsgebäude. 1824 folgte das erste Badehaus, das nach dem ersten Weltkrieg abgebrochen wurde. Die Bauern fuhren bis zu dieser Zeit mit ihren Kutschen zum Baden auf den “Hoppenbarg”. Das Bauernbad wechselte nun mehrfach seinen Besitzer. Um die Wende zum 20. Jahrhundert besaß es der Gärtner Dekker, der es schon 1920 wieder an den Naturheilkundigen Heinrich Vogt aus Bad Eilsen verkaufte. Auf Grund der Inflation verlor Dekker kurz darauf  sein erspartes Vermögen.

Heinrich Vogt errichtete den noch heute vorhandenen Bau, der in der Zwischenzeit in das Hauptgebäude eingegangen ist. Hier kurte in der Nachkriegszeit der russische Kriegsminister Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow (1848-1926), den die bolschewistische Revolution aus seiner Heimat vertrieben hatte. Suchomlinow starb in armen Verhältnissen in der Mark Brandenburg, 1926 erwarb Hermann Nebel aus Bad Seebruch (Vlotho) das Anwesen. Die Kurklinik befindet sich seit dieser Zeit im Familienbesitz.

Vogt'sches Gebäude des Moorbades Hopfenberg (nach 1920).

In einem Prospekt aus dem Jahr  1976 lesen wir: “Auf der Weserterrasse vor Petershagen liegt an der B61 die Weser-KurkliniK Hopfenberg. Von den modernen Gebäudeterrassen sieht der Gast weit in die norddeutsche Ebene mit ihren saftigen grünen Weiden und fruchtbaren Feldern hinein. Unter dem Hopfenberg liegt das romantische Bischofsstädtchen Petershagen mit seinen tiefen Wäldern, in denen Hochwild lebt und über die man die Weser­berge mit der Porta Westfalica sieht. Die umliegenden „Flecken” haben ihre ursprüngliche Dörflichkeit bewahrt. Sie liegen in einer geschichtsträchtigen natürlichen Parklandschaft zwischen alten Klöstern und Wasserburgen.

  • 27 Einzelzimmer, 67 Doppelzimmer, 153 Einzelzimmer mit Zusatzbett, 7 Klinik-Doppelzimmer. Zimmer mit Toilette, Dusche oder Bad, Telefon- und Fernsehanschluß und Posttelefon.
  • 8 Liegeterrassen, 4 Personenaufzüge, 1 Lastenfahrstuhl, Behandlungsräume, Bäder und Kursportsaal, Arzt-, Untersuchungs- und Diagnostikräume. Kursaal, Speise-, Veranstaltungs und Aufenthaltsräume.
  • Flächen: Kurpark 50.000 m2 , Lauf-, Tennis- und Spielanlagen 1.700 m2, Reit- und Sandbahnen 2.800 m2, Asphaltierte Radwege mehrere 100 km, Wald- und Weidenwanderwege ca. 100 km.”


Quellen

1976 – Bauernbad und Kurklinik Bad Hopfenberg 1746-1976)
2020 – Hestermann, Klaus: Die Stadt an der Weser

Redaktion Jac (2020)

Kurklinik Bad Hopfenberg am Ende der 1970er-Jahre.

Station 02 - Bad Hopfenberg