Rocholl'sche Zigarrenfabrik

Im Jahre 1798 errichtete der Kaufmann lffland aus Versmold auf dem Hempell’schen Burgmannshof eine Tabakfabrik. Als 1807 Petershagen von den Franzosen besetzt und Frankreich zugeteilt wurde, mußte die Fabrik geschlossen werden, weil es in Frankreich nur das “Staatliche Tabakmonopol” gab. 

Erst 1848 konnte wieder eine Tabakfabrik in der Vormbaumstraße eingerichtet werden. 125 Personen, Männer und Frauen, fanden Arbeit (darunter auch viele Bauern, die zu Hause arbeiteten und wöchentlich abrechneten).

Das Fabrikgelände gehörte in alten Zeiten zum Schloß und ist wahrscheinlich die Wohnung der “Reisigen” gewesen. Zwischen diesen Gebäuden und dem Pallas lagen die Pferdeställe. Man nannte die Fabrik “Rocholl’sche Fabrik”. Lange Zeit war Heinrich Möhlmann ihr Leiter. Am Ende der zwanziger Jahre wurde sie aufgelöst.

1961 stießen Arbeiter bei Kanalisationsarbeiten in 1,20 m Tiefe vor dem Gebäude auf ein “Katzenkopfpflaster”, bei dem es sich um den Rest der Schlosszufahrt gehandelt haben dürfte. (Brey 1989)

Postkarte aus den 1960er-Jahren. Von links: Rocholl'sche Zigarrenfabrik, Petrikirche, Amt Petershagen, Schloss und Fähre.