2008 | Wilhelm Hohoff (1848-1923)
Wilhelm Hohoff (1848-1923)
„dass nicht Christentum und Sozialismus, sondern Kapitalismus und Christentum sich einander gegenüberstehen wie Wasser und Feuer”
- (9.2.1848) Geburt im sauerländischen Medebach als Spross einer kleinbürgerlichen Familie.
- (1866-1871) Studium der Philosophie, Theologie, Geschichte und Nationalökonomie in Münster, Marburg, Bonn und Paderborn.
- (1871) Priesterweihe in Paderborn.
- (1871-86) Seelsorgerische Arbeit auf Schloss Hüffe, Kreis Lübbecke.
- (1886-1905) Hohoff wird Pfarrvikar in Petershagen.
- Er pflegt eine umfangreiche Korrespondenz mit namhaften Zeitgenossen wie August Bebel, Max Adler, Friedrich Engels, Wladimir I. Lenin, Wilhelm Liebknecht, Lew Trotzki u.v.a.
- (September 1893) Eine persönliche Mitteilung berichtet von einem Inkognito-Besuch Friedrich Engels in Petershagen.
- (1905) Vorzeitige Versetzung in den Ruhestand.
- 10.2.1923 Hohoff stirbt in Paderborn, wo er sich seit 1905 aufhielt.
Aus den Werken
Wilhelm Hohoff: Die Bedeutung der Marx’schen Kapitalkritik. Paderborn 1908, S. 26 f., 29 f., 52 & 117: “In der politischen Ökonomie hat Marx die Wahrheit aufgedeckt und gezeigt, dass nicht das Geld produktiv von Wert ist, […] dass ganz ebensowenig Produktionsmittel, Instrumente, Maschinen sich selbst oder ihren Wert vermehren können, dass auch alle Rohstoffe, Naturstoffe, Naturkräfte keinen Wert […] hervorbringen oder produzieren können, sondern dass die Ursache und Quelle allen Wertes einzig und allein die menschliche Arbeit ist. […] Marx bewegt sich in der Ökonomie durchaus auf den traditionellen Bahnen der größten Denker der Vorzeit, des Aristoteles, der Kirchenväter, der älteren Scholastik und Kanonistik”
Wilhelm Hohoff: Die wissenschaftliche und kulturhistorische Bedeutung der Karl Marx’schen Lehren. Braunschweig 1921, S. 14: “dass nicht Christentum und Sozialismus, sondern Kapitalismus und Christentum sich einander gegenüberstehen wie Wasser und Feuer.”
Brief von August Bebel an Hohoff vom 21. Januar 1909: Die Sozialdemokratie verhält sich skeptisch gegenüber den Thesen Hohoffs, auch wenn Bebel ihn als “halben Gesinnungsgenossen” bezeichnet.
Literatur
- Kreppel, Klaus: Entscheidung für den Sozialismus. Die politische Biographie Pastor Wilhelm Hohoffs 1848-1923. Bonn 1974.
- Wilhelm Schulte: W. Hohoff. In: Westfälische Köpfe. 300 Lebensbilder bedeutender Westfalen. Münster 1963.
- August Bebel: Christentum und Sozialismus. Eine religiöse Polemik zwischen Herrn Kaplan Hohoff in Hüffe und dem Verfasser der Schrift. In: Die parlamentarische Tätigkeit des Deutschen Reichstags und der Landtage und die Sozialdemokratie. Separatabdruck aus dem “Volksstaat” von 1873/74, Hottingen-Zürich 1887, 11 Auflagen.
- Rath, Volker; Battermann Wolfgang: Wilhelm Hohoff (1848-1923). Zur Rezeption eines unbequemen Petershäger Pastors. In: Ulrich Falke; Wolfgang Battermann: Aus der Geschichte der katholischen Kirchengemeinden in der Stadt Petershagen-Lahde. Petershagen 1986. Herausgegeben von den katholischen Kirchengemeinden St. Johannes Baptist und St. Maria, Petershagen 1986.
Link >> https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Hohoff
(Jac 2008)
![](https://www.heimatpflege-petershagen.de/wp-content/uploads/2021/06/Hohoff-OHP-Jac-B.jpg)
Wilhelm Hohoff, frühe fotographische Aufnahme aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
![](https://www.heimatpflege-petershagen.de/wp-content/uploads/2021/06/Hohoff-Federzeichnung.jpg)
Wilhelm Hohoff, Federzeichnung um 1970 nach der fotographischen Aufnahme aus dem 19. Jahhundert, Quelle unbekannt. Sammlung der Ortsheimatpflege.
![](https://www.heimatpflege-petershagen.de/wp-content/uploads/2020/05/Gorgonius-Kapelle-711x1024.jpeg)
Die Gorgonius-Kapelle am Ende des 19. Jahrhunderts.1947-1958, Abbruch 1968.
![](https://www.heimatpflege-petershagen.de/wp-content/uploads/2021/06/Pfarrhaus-Hohoffstrasse.jpg)
Der Mülbesche Burgmannshof in der Hohoffstraße. Erworben 1854 als Pfarr- und Schulhaus. Abbruch 1964. Fertigstellung des heutigen Gemeindehauses 1968.
![](https://www.heimatpflege-petershagen.de/wp-content/uploads/2021/06/Hohoff-Aquarell-Bronisch.jpg)
Wilhelm Hohoff (1848-1923). Karikatur von Matthias Bronisch (2010).